Die tschechisch-bayerische Grenze im Kalten Krieg in vergleichender Perspektive. Politische, ökonomische und soziokulturelle Dimensionen.

Die tschechisch-bayerische Grenze im Kalten Krieg in vergleichender Perspektive. Politische, ökonomische und soziokulturelle Dimensionen.

Organisatoren
Universität Regensburg / Universität Pilsen
Ort
Regensburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
06.11.2009 - 07.11.2009
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Von
Markus Meinke, Universität Regensburg

Der 20. Jahrestag der Öffnung der Berliner Mauer bot unlängst Gelegenheit zu einer Reihe von fachwissenschaftlichen Tagungen, die sich thematisch dem Fall des Eisernen Vorhangs widmeten. Zentral war hierbei in der Regel jedoch die innerdeutsche Grenze oder Grenzen im Allgemeinen. Eine dezidiert auf die deutsch-tschechoslowakische Grenze ausgerichtete Veranstaltung konnte gegenwärtig noch nicht vermerkt werden. Dabei hatte der Fall des Eisernen Vorhangs auch in der strukturschwachen ostbayerischen Region nach 1989 gänzlich neue Perspektiven eröffnet und zu einschneidenden Veränderungen im Leben beiderseits der Grenze geführt. Im Rahmen ihres gemeinsamen Projektes „Geschichte des bayerisch-tschechischen Grenzraums, 1945 - 2008“ veranstalteten deshalb die Universitäten Regensburg und Pilsen eine Tagung zu dieser speziellen Thematik, gefördert durch Mittel der Ziel3-Partnerschaftsvereinbarung und den Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds.

Die erste Sektion „Die Grenze als Trennlinie zwischen Ost und West: Historische Aspekte“ leitete TOMÁŠ JÍLEK (Pilsen) mit seinem Beitrag über „Die Besonderheiten der Bewachung der geschlossenen tschechisch-bayerischen Grenze in der kommunistischen Periode“ ein. Jílek beschrieb ausführlich die verschiedenen Entwicklungsprozesse im Grenzgebiet zwischen 1945 und 1989, illustrierte diese durch mehrere Fallbeispiele und stellte die organisatorischen und technischen Strukturen der Grenzsicherung heraus. Gleichzeitig hob er die Bedeutung der alltagsgeschichtlichen Dimension der Thematik hervor und betonte die Rolle der kollektiven Erinnerung für die Sicherung des „demokratischen Fortschritts“ in dieser Region.

Den Gesichtspunkt der „östlichen Totalität“ und ihrer Ausprägungen griff EUGENIE VON TRUETZSCHLER (Ilmenau) auf. Ihr Vortrag zur „Zusammenarbeit zwischen der tschechischen Emigration und der Staatssicherheit“ legte exemplarisch die Versuche des tschechoslowakischen Staatssicherheitsdienstes SNB dar, mit im Westen lebenden Emigranten aus der ČSSR in Kontakt zu treten und diese für Spionage- und Observationszwecke in der Bundesrepublik zu nutzen. Anhand von Zitaten aus zeitgenössischen Dokumenten wies sie den Umfang sowie das diesbezügliche Zusammenwirken des SNB mit der Staatssicherheit der DDR nach und stieß damit eine angeregte Debatte über das Ausmaß der Aktivitäten östlicher Sicherheitsdienste in der Bundesrepublik an.

Wieder verstärkt der Thematik der Grenzsicherung widmete sich die Präsentation von MARKUS ALEXANDER MEINKE (Regensburg), die mittels eines Vergleichs wesentliche Differenzen und Parallelen zwischen den Grenzsystemen der DDR und der CSSR erschloss. Ausgehend von der Frage, ob seit Mitte der 1960er-Jahre eine Entschärfung des tschechoslowakischen Grenzsystems gegenüber dem der DDR zu konstatieren sei, wurden die technischen Veränderungen und das Verhalten der östlichen Grenzorgane gegenüber westdeutschen Behörden, aber auch die Zahlen der erfolgreichen Fluchtversuche nach Bayern analysiert. Es zeigte sich, dass angesichts des verstärkten Ausbaus der innerdeutschen Grenze seit etwa 1965 äußerlich tatsächlich eine Entspannung der Verhältnisse an der tschechoslowakisch-bayerischen Grenze konstatiert werden konnte, es letztlich aber zu keinem positiven Wandel im Inneren des Grenzregimes kam.

Gleichsam als Kombination der vorausgegangenen Beiträge beschrieb ROMAN SMOLORZ (Regensburg) in seiner Darstellung „Die Grenze zu Bayern im Blickfeld des kommunistischen Regimes“ die Zusammenarbeit der östlichen Staatssicherheitsdienste an der tschechoslowakisch-bayerischen Grenze und vertrat die Ansicht, dass dieses Zusammenwirken vor allem der Abwehr von Ausreiseversuchen gedient habe. Seine Ausführungen thematisierten die Tätigkeit der Sicherheitsdienste, die rechtlichen Grundlagen für die Kooperation zwischen dem Ministerium für Staatssicherheit der DDR und dem tschechoslowakischen SNB und die Ergebnisse dieses Zusammenwirkens; darüber hinaus präsentierte er Archivfunde über Flüchtlingsschleusungen und Fluchtversuche aus den 1970er-Jahren. Der Vortrag schloss mit der Feststellung, dass die bayerisch-tschechoslowakische Grenze primär einen Ort des Leidens, zugleich aber auch eine Stätte der Hoffnung und der Vision der Freiheit für unzählige zur Flucht entschlossene Osteuropäer gebildet habe.

Die zweite Sektion über „Die Grenze als Gesellschafts- und Naturraum“ wurde durch einen Beitrag von KATHARINA EISCH-ANGUS (Regensburg) zu ethnographischen Grenzbegehungen zwischen Bayern und Böhmen eröffnet. Die Referentin gewährte einen Einblick in ihre bereits unmittelbar vor dem Fall des Eisernen Vorhangs durchgeführten Untersuchungen im Grenzgebiet und stellte insbesondere die in der Alltagskommunikation vor 1989 vorhandenen Stereotypen und Wahrnehmungen von der tschechoslowakischen Seite, aber auch das kaum vorhandene Interesse an der Grenze über die Menschen jenseits der Grenze heraus. Es wurde deutlich, dass der Eiserne Vorhang sowohl als Bedrohung des Unbekannten, aber auch als Schutz vor diesem galt. In Konsequenz fand die Öffnung der Grenze nach 1989 zwar positive Resonanz in der Bevölkerung, bedingte jedoch ebenso die Furcht vor dem Fremden und sorgte für das Aufkeimen neuer Vorurteile, die teils bis in die Gegenwart bestehen blieben.

Der Vortrag von ALENA MATUŠKOVÁ (Pilsen) zur Bevölkerungsentwicklung im tschechisch-bayerischen Grenzgebiet veranschaulichte mittels graphischer Darstellungen die zentralen Veränderungen der Bevölkerungsstruktur beiderseits der Grenze, wobei sowohl kurzfristige als auch langfristige demographische Prozesse berücksichtigt wurden. Im Ergebnis zeigte sich eine deutliche Abnahme der Einwohnerzahlen in den bayerischen Grenzkreisen in den Jahren 2000 bis 2007, während in der Zeit zwischen 2003 und 2007 in den tschechischen Grenzkreisen offensichtlich eine Binnenmigration einsetzte, die in ihrer perspektivischen Tendenz gegenwärtig allerdings noch nicht eindeutig zu bestimmen sei. Generell habe man wohl für die Zukunft einen weiteren Bevölkerungsrückgang in den deutschen und tschechischen Grenzkreisen zu erwarten. Ob es hierbei zu einer Annäherung oder Differenzierung in der Entwicklung auf beiden Seiten der Grenze kommen werde, bleibe jedoch abzuwarten.

JAN KOPP (Pilsen) ging aus geographischer Perspektive auf den ehemaligen Grenzstreifen zwischen Böhmen und Bayern ein. Sein Beitrag über die Lage der Grenze an der europäischen Wasserscheide behandelte die grenzüberschreitende wasserwirtschaftliche Zusammenarbeit in Vergangenheit und Gegenwart und legte Möglichkeiten zur Nutzbarmachung des vorhandenen Naturpotentials dar. Darüber hinaus erläuterte er das Konzept des „Green Belt“, eines Naturschutzstreifens entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs, in dem sich zu Zeiten der Teilung ungestört einzigartige Ökosysteme entwickeln konnten. Fazit der Ausführungen war, dass die Natur gegenüber dem Menschen durch den Eisernen Vorhang in ihrer Entfaltung nicht eingegrenzt werden konnte.

Den Aspekt der Grenze als Biokorridor griff ebenso ZDEŇKA CHOCHOLOUŠKOVÁ (Pilsen) auf. Die Biologin sprach über die in Folge der geschlossenen Grenze entstandenen bzw. erhalten gebliebenen ursprünglichen Ökosysteme wie das Torfmoor von Bučina und demonstrierte am Beispiel der über vierzig Jahre getrennten Ortschaften Bayerisch Eisenstein und Železná Ruda die unterschiedlichen botanischen Entwicklungen diesseits und jenseits der Grenze. Umso mehr sei es erforderlich, so ihr Plädoyer, die einzigartige Naturlandschaft des Grenzgebietes zu erhalten und seine Schädigung durch menschliche Eingriffe zu verhindern.

Vergleichende Aspekte über die Erinnerung an Grenzen im Kalten Krieg veranschaulichte BERTHOLD MOLDEN (Wien) in seinem Beitrag über die lokalen Erinnerungskulturen der Grenzstädte Gmünd (Österreich) und České Velenice (Tschechische Republik). Er präsentierte die im Rahmen eines Grenzprojekts durch Interviews gewonnenen Erkenntnisse zu beiden Orten, die sich weitgehend mit den Beobachtungen von Katharina Eisch-Angus deckten. So spiele der Kalte Krieg offensichtlich auch an der österreichisch-tschechoslowakischen Grenze im Bewusstsein der Bevölkerung nur eine untergeordnete Rolle und politische Ereignisse würden persönlichen Erlebnissen nachgestellt. Gleichzeitig sei es beiderseits der Grenze zur Entstehung Vorurteilen und Mutmaßungen über die jeweils andere Seite gekommen. Folglich schloss Molden mit der Feststellung, dass weniger der Kalte Krieg, als vielmehr nationale Antagonismen des 19. Jahrhunderts für die Wahrnehmung des „Anderen“ jenseits der Grenze bestimmend gewesen seien.

Der zweite Tag des Symposiums begann mit Erörterungen der „Sudetendeutschen Dimension der Grenze“. MIROSLAV BREITFELDER (Pilsen) erläuterte in einer Präsentation zum „Beginn des Reichsgaus der Sudeten“ sowohl die Hintergründe für die Bildung eines eigenen Sudetengaus im Jahre 1938 als auch die schwerwiegenden Folgen der Gebietsabtretung für die Tschechoslowakei. Detailliert legte er den strukturellen Aufbau des Gaus, die rechtlichen Grundlagen und die Rolle Konrad Henleins als Reichskommissar und Gauleiter dar. Letztlich habe sich jedoch weder die Hoffnung der Sudetendeutschen Partei auf einen möglichst autonomen Gau erfüllt, noch die Begeisterung der sudetendeutschen Bevölkerung über den Anschluss eine Entsprechung im Reich gefunden, was sich in Begriffen wie „Sudetengauner“ und „Beutedeutsche“ widerspiegele.

JANA NOSKOVÁ (Brünn) referierte über die Neubesiedelung des Grenzgebiets nach der Vertreibung der sudetendeutschen Bevölkerung, wofür sie einen Einblick in die Forschungen der tschechoslowakischen Volkskunde während der 1950er-Jahre gewährte. Anhand von Dokumenten aus dem Archiv der Wissenschaften in Prag und zeitgenössischen Fachpublikationen stellte sie die Grundlagen und Ergebnisse dieser Untersuchungen dar, die einen hohen Nationalisierungsgrad bzw. eine „Tschechisierung“ des Grenzgebiets bei geringen verwandtschaftlichen Verflechtungen und einem niedrigen Altersdurchschnitt der Neusiedler nach dem Krieg auswiesen; gleichzeitig machte sie auf die einseitige Ausrichtung der Studien aufmerksam, die sich vor allem für die „revolutionären Veränderungen der Kollektivierung“ und weniger für die tatsächlichen Lebensumstände der neuangesiedelten Bevölkerung interessierten.

Dem Widerstand der Sozialdemokratie an bzw. über die tschechisch-bayerische Grenze in den Jahren 1933 bis 1938 galt der Beitrag von BASTIAN VERGNON (Regensburg). Er zeigte anhand der Exilorganisation der SPD in Prag (SOPADE) und der ‚Deutschen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in den Sudetenländern‘ (DSAP) Formen und Organisationsstrukturen des Widerstands gegen das nationalsozialistische Regime im Prager Exil auf und veranschaulichte den Schmuggel von Druckerzeugnissen über die Grenze nach Nordbayern. Nicht zuletzt seien beide Parteien zudem durch tschechoslowakische Stellen unterstützt worden. Der Anschluss des Sudetenlandes habe dem Widerstand in Prag dann zwar ein abruptes Ende gesetzt und dessen Verlagerung nach Paris erzwungen, insgesamt jedoch die grenzüberschreitende sozialdemokratische Bereitschaft zum Kampf gegen die nationalsozialistische Herrschaft erkennen lassen.

Die Funktion der „Grenze als Kontaktraum“ bildete schließlich den Gegenstand der fünften und letzten Sektion. Entsprechend behandelte der Vortrag von CHRISTOPH MARX (Regensburg) Aspekte der Verständigung in grenzüberschreitend tätigen Organisationen. Ausgehend von der These, dass die Grenze zwar seit 2007 ihren trennenden Charakter verloren habe, eine sprachliche Trennung aber weiterhin fortbestünde, beschrieb er die Existenz einer ausgeprägten sprachlichen Asymmetrie zwischen beiden Ländern und zeigte entsprechende Lösungsmöglichkeiten auf. So könne entweder eine Adaption an die Sprache des Interaktionspartners erfolgen, oder eine Zwischensprache, wie beispielsweise das Englische, Verwendung finden. Abschließend konstatierte Marx, dass Grenzen durch sprachliche Mittel zwar konstruiert, damit zugleich aber auch überschreitbar gemacht werden könnten.

Auch JAROSLAV DOKOUPIL nahm in seiner Präsentation Bezug auf grenzüberschreitende Verbindungen. Im Rahmen seiner Ausführungen bot er eine Typologie des tschechischen Grenzlandes dar, nannte Barrieren (fehlende politische Motive, historische Erfahrungen usw.) und Impulse (Natur-, Gesellschafts- und künstliche Impulse) für eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit und ging schließlich anhand von Befragungsergebnissen auf die Bevölkerungsentwicklung und beiderseitige gesellschaftliche Aktivitäten an der tschechisch-bayerischen Grenze ein. Es wurden einerseits die Möglichkeiten transregionaler Kooperationen, andererseits aber auch Probleme wie die Überalterung der tschechischen Grenzbevölkerung und die Bedeutung des Böhmerwalds als natürliches Hindernis für eine Zusammenarbeit ersichtlich.

Thematisch eng verbunden analysierte JÖRG MAIER (Kulmbach) die wirtschaftsgeographische Bedeutung der tschechisch-bayerischen Grenze. Ausgehend von der Frage nach Netzwerkstrukturen in Unternehmen erläuterte er zunächst die Gründe und die Funktion derartiger Verflechtungen, über deren innere Struktur nur wenig bekannt sei, und ging danach gezielt auf die Frage nach den Spezifika der tschechisch-bayerischen Grenze ein. Insbesondere zu Mitte der 1990er-Jahre seien Kontakte intensiviert und leitende Positionen durch die hohe Qualität der tschechischen Ausbildung zusehends mit heimischen Kräften besetzt worden. Dies bedinge in jüngster Zeit eine immer stärkere Eigenführung tschechischer Kooperationsunternehmen, bei der das Problem der Sprachkompetenz – trotz dem Interesse an langfristigen Kooperationsbeziehungen – aber auch weiterhin eine erhebliche Einschränkung darstellen würde.

Die hohe Bereitschaft deutscher und europäischer Unternehmen zu Investitionen in der Tschechischen Republik war gleichsam eine Erkenntnis, zu der MARTIN JEŘÁBEK (Pilsen) gelangte. Er beschrieb die Voraussetzungen und die Bedeutung der Osterweiterung der Europäischen Union für die Bundesrepublik Deutschland, analysierte am Beispiel der tschechisch-bayerischen Grenzregion die Frage nach der konkreten Umsetzung der Erweiterung und und legte aus der Aufnahme der Tschechischen Republik resultierende Vorteile,
aber auch Risiken dar.

Einen letzten Aspekt der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zeigte schließlich MILOSLAV MAN (Passau) auf. Seine Vorstellung des Gemeinschaftsprojekts der Universitäten Passau und Budweis mit dem Titel „Region vermitteln über Grenzen“ behandelte das Problem einer mangelnden Beschäftigung mit der Geschichte des Grenzraums im schulischen Kontext und erläuterte anhand der überarbeiteten Lehrpläne Möglichkeiten, bestehende Lücken in den Unterrichtsmaterialien zu schließen. Mittels einer zweisprachigen Projekt-Homepage erhielten Lehrkräfte und Schüler in beiden Ländern Gelegenheit, auf didaktisch geeignete Bild- und Textmaterialien zugreifen zu können. Zudem sollten regelmäßige Lehrerfortbildungen und Seminare helfen, Erfahrungen auszutauschen und Kontakte zu knüpfen, um dergestalt die tschechisch-bayerische Grenze stärker in den Unterricht grenznaher Schulen einzubeziehen.

Mit einer Filmdokumentation über die Geschichte der tschechisch-bayerischen Grenze endete eine zweitägige Veranstaltung, die nicht nur Gelegenheit zur multiperspektivischen Betrachtung einer über vierzig Jahre getrennten Region bot, sondern zugleich die vielfältigen Möglichkeiten einer interdisziplinären Erforschung des Grenzraums im Hinblick auf die Vergangenheit als auch auf die Gegenwart aufzeigte. Es wurde einerseits deutlich, wie historische Vorgänge im Grenzbereich in ihren Folgen auch für aktuelle Entwicklungen – insbesondere im Hinblick auf wirtschaftliche, geographische und biologische Auswirkungen – bestimmend sein können. Andererseits zeigten sich die Chancen und Perspektiven einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, die sich seit 1989 ergeben haben.

Konferenzübersicht:

Begrüßung
Ulf Brunnbauer, Regensburg / Jaroslav Dokoupil, Pilsen

Sektion 1: Die Grenze als Trennlinie zwischen Ost und West: Historische Aspekte

TOMÁŠ JÍLEK (Pilsen): Die Besonderheiten der Bewachung der geschlossenen tschechisch-bayerischen Grenze in der kommunistischen Periode.

EUGENIE VON TRUETZSCHLER (Ilmenau): Die Zusammenarbeit zwischen der tschechischen Emigration und der Staatssicherheit. Eine exemplarische Betrachtung.

MARKUS ALEXANDER MEINKE (Regensburg): „Neprojdou - Keiner kommt durch“: Die bayerisch-tschechoslowakische Grenze in vergleichender Perspektive zur innerdeutschen Grenze. Differenzen und Parallelen.

ROMAN SMOLORZ (Regensburg): Die Grenze zu Bayern im Blickfeld des kommunistischen Regimes. Die Zusammenarbeit der östlichen Staatssicherheitsdienste am und hinter dem „Eisernen Vorhang“.

Sektion 2: Die Grenze als Gesellschafts- und Naturraum

KATHARINA EISCH-ANGUS (Regensburg): Grenze, Gedächtnis und die Fremdbilder des Kalten Kriegs. Ethnographische Grenzbegehungen zwischen Bayern und Böhmen.

ALENA MATUŠKOVÁ (Pilsen): Die Bevölkerungsentwicklung im tschechisch -bayerischen Grenzgebiet.

JAN KOPP (Pilsen): Die Lage der tschechisch-bayerischen Grenze an der europäischen Wasserscheide. Naturpotenzial und wasserwirtschaftliche Zusammenhänge.

ZDEŇKA CHOCHOLOUŠKOVÁ (Pilsen): Auswirkungen der geschlossenen tschechisch-bayerischen Grenze auf die Vielfalt der Phytozoenose / Pflanzengemeinschaft.

Sektion 3: Grenzen im Kalten Krieg: Vergleichende Aspekte

BERTHOLD MOLDEN (Wien): Kleines Berlin an der österreichisch-tschechischen Grenze? Gmünd und České Velenice im Kalten Krieg.

Sektion 4: Die sudetendeutsche Dimension der Grenze

MIROSLAV BREITFELDER (Pilsen): „Die Sudetengauner“. Bemerkungen und Erinnerungen zum Beginn des Reichsgaues der Sudeten.

JANA NOSKOVÁ (Brünn): Das tschechoslowakische Grenzgebiet nach der Vertreibung der sudetendeutschen Bevölkerung als ethnographisches Forschungsfeld.

BASTIAN VERGNON (Regensburg): Der sozialdemokratische Widerstand an der tschechisch-bayerischen Grenze von 1933 bis 1938.

Sektion 5: Die Grenze als Kontaktraum

CHRISTOPH MARX (Regensburg): Konzeptualisierungen der Grenze in deutsch -tschechischen Organisationen.

JAROSLAV DOKOUPIL (Pilsen): Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und Regionalentwicklung im tschechisch-bayerischen Grenzgebiet. Impulse und Barrieren.

JÖRG MAIER (Kulmbach): Zur Entwicklung und Struktur bayerisch-tschechischer Beziehungen: Kooperationsperspektiven von Unternehmen im Spiegel empirischer Forschungen.

MARTIN JEŘÁBEK (Pilsen): Die regionale Dimension der Osterweiterung der Europäischen Union. Das Beispiel Tschechien-Bayern.

MILOSLAV MAN (Passau): “Region vermitteln über Grenzen”. Ein bayerisch-böhmisches Projekt zur Förderung von grenzüberschreitendem Geschichtsunterricht.


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Deutsch
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